Cernunnos
Bei Cernunnos handelt es sich um eine keltische Naturgottheit, die vermutlich in heiligen Hainen Verehrung fand.
In der keltischen Sprache bedeutet Cernunnos soviel wie: „der Gehörnte“.
Die Druiden nannten ihn Hu-Gadarn.
Ein Hirsch (ein Gehörnter) gilt in vielen Kulturkreisen der Erde als Vertreter von Sonne und Licht auf der Erde - als Lichtbringer.
Er gilt als Herr der Tiere.
Er wird als Gott der Natur, des Waldes, der schöpferischen Naturkräfte, der Fruchtbarkeit, der Zeugungskraft, des Wachstums, der Reinkarnation, der Kreuzwege, der Krieger, jedoch auch als Gott der Liebe und des Wohlstandes
und Reichtums bezeichnet.
Er fördert Lebenskraft und Fruchtbarkeit und verkörpert die Heiligkeit der
freien Natur, die Freiheit der Wildnis und eine Freiheit des Mensches als Teil
dieser wilden Natur.
Er steht für eine bereits frühere Gottesvorstellung die vorhandene Dreiheit –
hier: Naturglaube, Schutz und Ernährung.
Drei Begriffe, die im Heidentum von jedem Mann - je nach persönlichen Vorlieben - verschieden stark zu verwirklichen sind und immer zusammengehören.
Ein wahrer Mann hat danach nicht nur als Krieger oder als Ernährer tätig zu sein, sondern er hat alle drei Anforderungen zu erfüllen:
Er hat seine Familie zu ernähren, sie zu schützen und sich geistig weiter zu entwickeln.
Alles andere bedeutet ein wertvolles Leben nur zu vergeuden und der Natur zu schaden.
Er symbolisiert das Männliche im Jahreskreis und zieht sich zu Samhain, wie
die Göttin, in die Anderswelt zurück, um in der JUL-Nacht wieder von ihr
geboren zu werden.
Die Archetypen sind beim Männlichen ähnlich und zu BEALTAINE in der Walpurgisnacht vereint er sich mit ihr um Fruchtbarkeit für das Land und die Menschen von Neuem zu bringen.
Er steht wie seine Gefährtin FAUNA für die Wildheit, die Unbezähmbarkeit, das ursprünglich Natürliche, welches bei den heutigen Männern völlig verloren gegangen ist, eingezwängt in Krawatte und Anzug, fern der Natur, nur mehr
dem Geld und der Technik dienend.
Ehret jeden Mann der sich dem grünen Mann, wie er auch genannt wird,
wieder annähert und auf alle Normen und Gesellschaftsformen verzichtet.
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Im christlichen Weltbild ist die Beziehung zum Seinsaspekt der Natur, sowie
der Naturspiritualität getrennt.
Cernunnos wurde sowohl in seiner bildhaften Form, als auch in seinem Archetyp (Fruchtbarkeit, Wildheit, Sexualität) zur klassischen Teufelsgestalt, die es
vorher nie gab.
Dafür musste Cernunnos herhalten, mitsamt allen Naturwesen, welche die
Kirchen in die Hölle verbannt hatten.
Dies war die Trennung von Naturwesen und Menschen, welche bereits in der Endphase von Atlantis begann und die sich erst jetzt wieder langsam annähern.
Ehren wir Cernunos als männlichen Aspekt der Fruchtbarkeit ohne dessen
kein Leben möglich wäre. !
Eine gute Beschreibung dazu gibt es in Form eines Gedichtes von einer französischen Nonne mit dem Namen Marie-Pierre:
Sag ihnen was der Wind den großen Steinen sagt,
was das Meer den hohen Bergen sagt
Sag ihnen, dass eine unendliche Liebe
das Universum seit Urzeiten durchdringt.
Sag ihnen, dass er nicht ist, was sie glauben,
sondern ein lieblicher Wein ist, den man trinkt,
ein gemeinsames Mahl, in welchem jeder gibt und empfängt.
Sag ihnen, dass er der Flötenspieler im
Mondlicht um Mitternacht ist
Er nähert sich zunächst und läuft dann doch weg,
er springt über Bäche und heilige Quellen.
Erzähle ihnen über sein schuldloses, grünes Gesicht,
über sein Licht, Schatten und Gelächter.
Sag ihnen, dass er dein Raum und deine Nacht ist,
deine Wunde und deine Freude, dein Feind und dein Freund.
Aber sag ihnen auch,
dass er nicht so ist wie du ihn beschreibst,
und dass du ihn eigentlich gar nicht kennst.